Ist Demenz demnächst heilbar?

In das von Stephan Baier (rechts) moderierte Gespräch konnten sich, dank des vierten Stuhls, am 05.12.2025 in Querfurt auch Zuhörende mit Fragen und Anmerkungen in die Diskussion zwischen Dr. Tobias Wustmann und Prof. Oliver Tüscher einbringen.

Ist Demenz demnächst heilbar?, so lautete die Frage zum 7. Querfurter Psychiatriegespräch im Advent. Zahlreiche Gäste waren der Einladung von Dr. Bettina Wilms, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, gefolgt und interessierten sich für den Austausch zwischen Dr. Tobias Wustmann und Prof. Oliver Tüscher.
„Die vor kurzem erfolgte Zulassung der ersten Anti-Aβ-Antikörper zur Behandlung der Alzheimerkrankheit hatte uns zu diesem Thema veranlasst“, erklärte Chefärztin Wilms. „Entsprechend der Studienlage wird davon ausgegangen, dass durch diese Substanzen das Fortschreiten von bestimmten Demenzerkrankungen erstmals ursächlich beeinflusst werden kann.“
Die Diskussion erstreckte sich bis hin zu der Frage, ob z. B. familiär betroffene Personen frühzeitige Diagnostik und damit ggf. auch frühzeitige Informationen über einen bereits einsetzenden Krankheitsprozess wünschten.
„Fragen, die bei einer Reihe anderer Erkrankungen schon seit Jahren medizinische Entscheidungen beeinflussen. Dabei führte die Analogie, die unser Ärztlicher Direktor zur Entwicklung der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen herstellte, nur anfänglich zu gedanklicher Irritation: Vielmehr wurde deutlich, dass auch die Psychiatrie und Neurologie vor einer grundlegenden Entwicklung stehen, welche die Sicht auf Demenzerkrankungen und den Umgang damit erheblich verändern dürften“, so Dr. Wilms.
Alle Teilnehmenden waren im Anschluss eingeladen, ihren Gedankenaustausch bei einem Imbiss in lockerer Runde fortzusetzen sowie bestehenden und neuen Austausch untereinander zu pflegen.
„Diejenigen, die neugierig geworden sind, können das 8. Querfurter Psychiatriegespräch im Advent bereits jetzt am 11.12.2026 in ihren Kalender eintragen“, schmunzelt sie.