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Geburtshilfe am Basedow-Klinikum: aus Schülerinnen werden Bachelorstudentinnen

Sommerzeit – Prüfungszeit. Das ist nicht nur an Schulen und Universitäten so, sondern auch im CvBK. Fast 30 Azubis im 3. Ausbildungsjahr absolvieren nach den schriftlichen nun die praktischen und zuletzt die mündlichen Abschlussprüfungen. Neben Auszubildenden im Pflegedienst betrifft das auch den Funktionsdienst, die Verwaltung und die Geburtshilfe.
Allen Prüflingen stellt sich die obligatorische Frage: Bin ich gut vorbereitet? Bei der zukünftigen Hebamme, Theresa Göpel (rechts im Bild), kam dazu noch die bange Frage: Wird es ein Baby geben, das es genau zu meinem Prüfungstermin, am 25.06.2022, auf die Welt drängt? Und so konnte die 19jährige in der Nacht vom 24. zum 25.06.2022 schlecht schlafen – genau wie die Mama des kleinen Emil… Um 4:30 Uhr hielt es Theresa Göpel nicht mehr aus und rief noch vor der vereinbarten Zeit im Merseburger Kreißsaal an. Dort war gerade Katharina Bredel zu ihrer ersten Entbindung aufgenommen worden.
„Als mich die Hebamme fragte, ob ich bereit wäre, einer Schülerin das Examen zu ermöglichen, zögerte ich keinen Moment“, berichtet Katharina Bredel (Bildmitte) jetzt, fast sieben Wochen später. „Für mich war das selbstverständlich und beinahe Schicksal, denn auch ich bin eine Prüfungsgeburt, wie meine Mutter bis heute oft betont“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern.
Dann ging alles ganz schnell. Als sich die Medizinpädagogin aus dem Universitätsklinikum Halle (UKH) gegen 05.00 Uhr meldete, war Theresa Göpel schon auf dem Weg ins CvBK. Unter den wachsamen Augen der Hallenser Pädagogin, der Merseburger Praxisanleiterin Jana Freyberg (links im Bild), einer Frauenärztin und nicht zuletzt des werdenden Papas, absolvierte Theresa Göpel den Prüfungsteil „Spontangeburt“ zur vollsten Zufriedenheit aller Anwesenden, insbesondere der jungen Mutter. „Ich habe mich gut aufgehoben und wunderbar betreut gefühlt. Um 7:58 Uhr ist unser Emil geboren.“
30 Geburten hat die aufgeschlossen und beherzt wirkende zukünftige Hebamme in den letzten beiden Ausbildungsjahren unter Anleitung einer erfahrenen Hebamme selbst durchgeführt, bevor sie zum Examen zugelassen wurde. „Das hat mich schon relativ sicher gemacht, auch wenn ich sehr aufgeregt war“, verrät Theresa Göpel. Das verdankt sie auch der hervorragenden Praxisanleitung im Kreißsaal.
Parallel zur noch laufenden Hebammenausbildung besteht in Sachsen-Anhalt seit dem Herbst 2021 bereits die Möglichkeit, den Studiengang „Hebammenwissenschaften“ zu belegen. Im Merseburger Kreißsaal gibt es mit Julia Eberhardt bereits eine Hebamme, die gerade den Bachelor erfolgreich an der Universität in Jena bestanden hat.
„Wir haben noch zwei Schülerinnen im zweiten Ausbildungsjahr. Dann endet diese Berufsausbildung“, sagt Jana Freyberg. „Wir sehen die Entwicklung mit gemischten Gefühlen und können nur abwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Deutschland war das letzte Land in der EU, das noch an der Hebammenausbildung festgehalten hat. Die Akademisierung ist im Gesundheitswesen anderer Länder viel weiter fortgeschritten.“ Der Merseburger Kreißsaal arbeitet seit vielen Jahren mit dem UKH zusammen, wo die theoretische Ausbildung erfolgt. Das wird auch zukünftig so sein, wenn aus Schülerinnen Bachelorstudentinnen geworden sind.

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