Merseburgs Oberbürgermeister Jens Bühligen, Chefarzt Kurt Müller und der Geschäftsführer der Stadtwerke Guido Langer ließen es sich nicht nehmen, den Baum gemeinsam mit den Zwillingen und ihren Eltern anzugießen.
Entgegen dem allgemeinen Trend steigen die Geburten im Carl-von-Basedow-Klinikum an. Die Zahlen für das erste Quartal zeigen einen deutlichen Aufschwung von 32 Geburten mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Vielleicht hat es etwas mit dem Lockdown zu tun“, vermutet der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Kurt Müller. „Aber ich möchte auch glauben, dass es unserer guten Arbeit zu verdanken ist“, schmunzelt er. „Schön wäre es, wenn es so bliebe.“
Im vergangenen Jahr hatte er gemeinsam mit den Hebammen die Lebensbaum-Idee initiiert. Jedes Jahr wird nun für alle Kinder, die im Klinikum in Merseburg geboren sind, ein solcher Baum gepflanzt. Die Stadtwerke Merseburg unterstützen das Vorhaben als Partner dieser Aktion. Die Stadt Merseburg hat ganz in der Nähe des Klinikums im Bereich der Königsmühle einen idealen Ort gefunden.
„Nicht alle Kinder, die bei uns entbunden werden, sind Merseburger“, begründet Chefarzt Müller. „Die Kinder kommen aus der ganzen Region, auch aus dem Burgenlandkreis, aus Halle oder Leipzig. Sie alle sollen sich im Lebensbaum wiederfinden, sich mit ihrem Geburtsort identifizieren und einen symbolischen Erinnerungsort haben.“
Der weltweite Hebammenaktionstag am 5. Mai war ein willkommener Anlass, den zweiten Lebensbaum zu pflanzen.
Nach einer Winterlinde (Tilia cordata) für 924 Kinder im Jahr 2019, ist es diesmal eine Silberlinde (Tilia tomentosa) für 932 Kinder, die im Jahr 2020 geboren wurden.
„Leider konnten wir uns wieder nicht mit den Schwangeren und jungen Müttern treffen“, bedauert die Leitende Hebamme des Merseburger Kreißsaals, Anke Nerlich. Stellvertretend für die 932 im Vorjahr geborenen Kinder hatte sie die Zwillinge Florentina und Julian mit ihrer Familie eingeladen.